1. Du hast dich mit deiner Firma auf die Nachfolgeberatung für ambulante Pflegedienste spezialisiert. Kannst du dein Arbeitsfeld kurz umreißen?
Grob gesagt bin ich im Bereich Mergers und Acquisitions tätig: Die von mir gegründete Firma ixxconsult GmbH, die ich als Geschäftsführer leite, ist auf die Bewertung, den Verkauf und die Fusion von inhabergeführten, ambulanten Pflegediensten spezialisiert. Dabei liegt mein Augenmerk auf der Nachfolgeberatung. Als Nachfolgeberater unterstütze ich Pflegedienstinhaberinnen und -Inhaber beim Verkauf ihres Unternehmens. Im Zuge der Pflegereform, die unter anderem zu einer Stärkung der ambulanten Pflege geführt hat, ist der Beratungsbedarf in diesem Sektor nochmal gestiegen. Seit der Gründung meiner Firma 2009 berate ich bundesweit und bin darüber hinaus auch als privater Gutachter und Sachverständiger tätig.
2. Gib uns einen Kurzabriss deiner Berufslaufbahn: Wie bist du Unternehmensgründer geworden?
Ich habe in Bielefeld Germanistik, Literaturwissenschaften und Soziologie studiert. Im Anschluss war ich freiberuflich als Journalist aktiv, später dann als PR-Redakteur im Bereich Automotive. Durch einige Umwege des Lebens stieß ich auf das Thema Unternehmensnachfolge. Ich erhielt neben meiner publizistischen Freiberuflichkeit die Gelegenheit, eine große Ingenieurgesellschaft zu verkaufen – und das habe ich sehr erfolgreich getan. Diese Positiv-Erfahrung führte mich tiefer in den Bereich Mergers und Acquisitions. Durch private Hintergründe wurde dann das Thema Pflege für mich immer relevanter. Schnell habe ich hier den Bedarf an professionellem Beratungsangebot bei der Nachfolgersuche für ein Unternehmen erkannt. All diese Erfahrungen und Begebenheiten formten meinen beruflichen Weg und führten schließlich dazu, dass ich Unternehmensgründer wurde.
3. Was hat dich dazu gebracht, Member im Office Club zu werden?
Als ich ixxconsult gegründet habe, war ich im Grunde ein Einzelkämpfer mit dem Anspruch, bundesweit tätig zu sein. Schnell wurde mir klar, dass eine repräsentative Geschäftsadresse die Professionalität meines Unternehmens unterstreicht. Außerdem brauchte ich ein Backoffice. Da kamen der Service von dem Office Club Vorgänger Dussmann Offices sehr gelegen: Eine professionelle und repräsentative Firmenadresse, damals noch direkt am Glockengießerwall in Hamburg. Auch nach Umzug des Bürogebäudes an den Ballindamm ist meine Geschäftsadresse nicht weniger repräsentativ. Aber nicht nur eine erstklassige Adresse für eine professionelle Außenwirkung, auch das Konzept geteilter Büroräumlichkeiten sprach mich schon 2009, einige Zeit bevor der Begriff Coworking in aller Munde war, total an.
4. Als langjähriges Member: Was schätzt du an den Services von Office Club besonders?
Als Mitglied bei Office Club nehme ich unter anderem den Service des virtuellen Büros in Anspruch und schätze dabei besonders die hohe Qualität und Beständigkeit. Mein Backoffice erledigt seit Beginn dieselbe, menschlich und professionell sehr engagierte Mitarbeiterin. Von dieser Kontinuität und Professionalität profitiere nicht nur ich, sondern auch meine Kundinnen und Kunden. Und auch als Büro-Mieter bin ich super zufrieden: Wenn ich geschäftliche Meetings abhalte, ist alles immer erstklassig vorbereitet.
Zudem profitiere ich enorm vom Austausch innerhalb der Bürogemeinschaft. Mit einem Kollegen, der im Apothekenmarketing tätig ist, führe ich regelmäßig inspirierende Gespräche. Generell finde ich den Austausch mit Fachfremden extrem wertvoll; es bringt frische Perspektiven in meine Arbeit und fördert meine Weiterentwicklung. Für mich ist es die Kombination aus professionellem Service und einer anregenden Büro-Gemeinschaft, die den Office Club so wertvoll für mich macht.
5. Gab es eine Begegnung oder Entscheidung, die dich in deiner Berufslaufbahn am meisten geprägt hat?
Es gab keine spezielle Begegnung, die mich geprägt hat. Es war vielmehr eine Begebenheit, mit der ich leben musste: Ich habe seit vielen Jahren Leukämie. Diese Diagnose hat mich nicht daran gehindert, meinen Weg zu gehen, sondern hat im Gegenteil dazu geführt, dass ich genau das gemacht habe, was ich wirklich wollte. Mit dieser Krankheit zu leben, hat mich paradoxerweise befreit – es hat mir Mut und Entschlusskraft verliehen. Anstatt mich zurückzuhalten, hat die Krankheit mich angespornt, meine Zeit effizient zu nutzen, meine Ideen schnell umzusetzen und mich von nichts und niemandem daran hindern zu lassen.
6. Stichwort Kultur des Scheiterns: Welche berufliche Entscheidung würdest du im Rückblick nicht mehr treffen?
Tatsächlich kann ich nicht von einer Fehlentscheidung sprechen. Dank meiner Hands-on-Mentalität habe ich immer versucht, die sich bietenden Gelegenheiten zu ergreifen. Ich trauere keiner liegengelassenen Gelegenheit hinterher, da ich sie alle genutzt habe. Und ich kann sagen, dass ich mit dem, wie alles gekommen ist, sehr zufrieden bin. Es hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin.
7. Wie sorgst du für eine Work-Life-Balance in deinem Leben?
Für eine ausgewogene Work-Life-Balance habe ich einige Veränderungen vorgenommen. Früher, als ich im Automotive-Sektor für Kundenmagazine schrieb und recherchierte, war ich naturgegeben ständig mit dem Auto unterwegs. Mittlerweile bin ich auf die Bahn umgestiegen. Diese Umstellung hat meinem Alltag entschleunigt: Die Anfahrt zu einem Kunden oder einer Kundin nutze ich, um mich mental auf das Treffen einzustellen. Die Abfahrt schafft hingegen wieder den Übergang vom Berufs- ins Privatleben. Ich genieße es zum Beispiel total, ein unverhofft interessantes Gespräch mit einem Sitznachbarn zu führen. Solche Dinge empfinde ich als bereichernd – früher wäre ich stattdessen wahrscheinlich mit der unsäglichen Parkplatzsuche in Großstädten beschäftigt gewesen.
8. Welche deiner Eigenschaften haben zu deinem beruflichen Erfolg beigetragen?
Ich profitiere in meinem Beruf spürbar von meiner Aufgeschlossenheit und Neugierde anderen Menschen gegenüber. Ich mag es einfach, Menschen kennenzulernen und ihnen offen entgegenzutreten – egal ob es sich um Kunden, Mandantinnen oder Kollegen handelt. Ich denke, die Kombination aus dieser Offenheit und Flexibilität, und Flexibilität meine ich im mobilen Sinne des Reisens genauso wie im geistigen Sinne, ist meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Faktor für meinen beruflichen Erfolg.