Durch die Pandemie und dem damit einhergehend vermehrten Home Office Möglichkeiten wurde deutlich, dass eine große Anzahl an Menschen ihre Arbeit genauso gut und teilweise noch besser zu Hause verrichten kann.
Auch eine Umfrage von Fortune 500 mit fast einer Millionen Arbeitnehmer:innen in den USA ergab, dass die Produktivität stabil blieb oder stieg, nachdem die Mitarbeiter:innen begonnen haben Remote zu arbeiten.
Viele große Unternehmen wie Meta (Facebook's Mutterkonzern) sind komplett auf das Remote Office Modell umgestiegen. Eine Studie der IWG (International Workplace Group) zeigt, dass 83% der Arbeitnehmer:innen einen Job ablehnen würden, wenn dieser kein flexibles Arbeiten ermöglicht.
Es scheint, als habe das ursprüngliche Konzept des Büros ausgedient. Es sind innovative Ansätze der Arbeitsplatzgestaltung gefragt.
Was kann ein Büro, was Home Office nicht kann?
Für viele bleibt das Büro der Ort der spontanen sozialen Kontakte, die in der Form schwer digital aufgebaut werden können und die besonders die Kreativität und den Teamzusammenhalt fördern. Das reale Aufeinandertreffen führt zu einer anderen Emotionalität und Nähe als das Digitale. Besonders für neue Kollegen ist es schwerer, sich ohne kurze informelle Gespräche zurechtzufinden und einen Know How Transfer zu erlangen.
Das Büro schafft also einen Raum, der Zoom-Müdigkeit zu entkommen, sowie durch soziale Interaktionen überraschende Lösungen zu finden und den Zusammenhalt und die Kultur zu stärken. Zudem benötigen einige Mitarbeiter:innen den Tapetenwechsel, um konzentriert und kreativ zu arbeiten.
Das Ende des Großraumbüros
Die Ära des Büros ist zwar nicht vorbei, aber die Rolle, die das Büro spielt, hat sich gravierend geändert.
Großraumbüros, in denen Menschen nur Ihren Laptop anschließen, um genauso zu arbeiten wie von zu Hause haben ausgedient. Das Büro sollte als Ergänzung zum Remote Office verstanden und dementsprechend gestaltet werden. So können Menschen dort arbeiten, wo sie am produktivsten sind und das Büro schafft einen echten Mehrwert.
Mitarbeiter:innen wollen zunehmend Orte, an denen sie unterschiedlich zusammenarbeiten können: Loungebereiche, die für einen Austausch gedacht sind, Kabinen zum konzentrierten Arbeiten und traditionelle Konferenzräume und Event Spaces. Diese Orte sollten in der Gesamtheit ein Ambiente aufweisen, in dem sie sich wohlfühlen und das sie und auch die Geschäftspartner:innen gerne besuchen.
Das Hub-and-Spoke Modell als Alternative zum Headquarter
Viele Firmen stellen bereits auf ein „Hub-and-Spoke“ Modell um, bei dem den Mitarbeiter:innen mehrere kleine Satelliten Offices zur Verfügung stehen und ein Büro als zentraler schlanker Hauptsitz dient. Die Spokes sind hierbei nicht immer das Büro im klassischen Sinne, sondern können auch ein Coworking Space darstellen.