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Gründen ohne Alterslimit

Als wir vor kurzem die neuesten Resultate der Global Coworking Survey vorgestellt haben, ließen sich hier einige bemerkenswerte Trends ablesen: So…
von Nina Waldauer |

Ältere Gründer/innen sind im Kommen

Ältere Gründer/innen sind im Kommen

Als wir vor kurzem die neuesten Resultate der Global Coworking Survey vorgestellt haben, ließen sich hier einige bemerkenswerte Trends ablesen: So stellte das Magazin deskmag fest, dass Coworking zunehmend für alle Altersschichten attraktiv wird und sich auch immer mehr über 50-Jährige einen Arbeitsplatz mit anderen Gleichgesinnten teilen.

Doch sind diese älteren Coworker alle alteingesessene Unternehmer, Angestellte und Selbstständige oder sind auch frischgebackene Gründer unter ihnen? Und welche Rahmenbedingungen finden Gründer vor, die nicht mehr in ihren Zwanzigern sind?

Junge Gründer in der Minderheit

Das Bild in der Öffentlichkeit und den Medien wird auf jeden Fall geprägt durch Geschichten von jungen Unternehmern, die frisch von der Uni direkt in die Selbstständigkeit starten und mit innovativen Start-ups auf sich aufmerksam machen. In der Realität - und zumindest hierzulande - sind diese jungen Gründer jedoch mittlerweile in der Minderheit:

Nach aktuellen Zahlen des Gründungsmonitors der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aus dem Jahr 2017 liegt das Durchschnittsalter deutscher Gründer momentan bei 41 Jahren. Und die Bank, die einer der größten Geldgeber für Existenzgründungen in Deutschland ist, prognostiziert für die nahe Zukunft, dass schon bald die 45- bis 55-Jährigen die gründungsaktivste Altersgruppe in Deutschland sein wird. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels erscheint diese Prognose sehr wahrscheinlich. Schon heute verfügen 10% der Start-ups über einen Geschäftsführer, der älter als 55 ist.

Festanstellung immer reizvoller für Junge

Gleichzeitig lässt sich in Zeiten sinkender Arbeitslosigkeit ein nachlassendes Interesse der jungen Generation am Sprung in die selbstständige Tätigkeit feststellen. Für immer mehr junge Leute ist ein gesichertes Einkommen in einem festen Angestelltenverhältnis wieder zunehmend attraktiv geworden.

Von dieser Gefühlslage des Nachwuchses unterscheiden sich die Motivationen und Antriebsfaktoren der älteren Gründer teilweise in bemerkenswerter Weise:

Gefühl für die Marktreife

So schreibt der Autor Ilan Mochari im Business-Magazin Inc., dass es einer der entscheidenden Vorteile älterer Gründer und Unternehmer ist, dass sie ein viel besseres Gespür dafür haben, wann eine Idee wirklich reif für den Durchbruch ist. Für diesen speziellen Riecher ist die jahrelange Erfahrung natürlich ein unschätzbarer Vorteil gegenüber jungen und unerfahrenen Menschen. Denn manchmal kann es sich aus unternehmerisch auszahlen, abzuwarten, bis ein Markt wirklich reif für eine Innovation ist, wie die Beispiele des iPhones oder des Kindle-Readers zeigen.

Mehr Zeit zum Aufbau eines Kapitalstocks

Ein höheres Alter bedeutet natürlich oft auch, dass man als Gründer länger Zeit hatte, um finanzielle Reserven aufzubauen. Mit einem so über die Jahre erarbeiteten Kapitalstock ist es selbstverständlich einfacher und deutlich beruhigender, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen.

Stabilität und emotionaler Support

Im fortgeschrittenen Alter haben Menschen zudem vielfältigere Quellen der emotionalen Unterstützung zur Verfügung. Ein größerer Freundeskreis, gefestigte Beziehungen und eine eigene Familie sind hier die entscheidenden Faktoren, die Unternehmerinnen und Unternehmern im mittleren oder höheren Alter bei der Entscheidung, sich selbstständig zu machen, besonderen Rückhalt und Stabilität geben können.

Unterstützung für ältere Gründer

Auf der anderen Seite sind Banken und Kapitalgeber oft verhalten bis kritisch gegenüber älteren Gründern und verfallen mitunter einer Art Jugendkult, wenn es um die Ausstattung von Start-ups mit Fremdkapital geht. Hier setzt die Initiative „Gründer 50plus“ an, die speziell älteren Gründern mit Seminaren und Informationen gezielte Unterstützung gibt. Für ihre Arbeit ist die Initiative bereits mehrfach ausgezeichnet worden.

Es ist also ein Wandel hin zu einer Gründungskultur erkennbar, die sich nicht mehr nur auf junge Start-ups fokussiert. Die Hinwendung zum Gründen ohne Alterslimit ist im vollen Gange.



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