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Corporate Coworking - Unternehmen als Betreiber von Coworking Spaces

Die ersten Kapitel der Coworking-Geschichte wurden vor allem durch unabhängige Betreiber geprägt. In diesen Coworking Spaces wurde nach innovativen…
by Nina Waldauer |

Corporate Coworking Coworker im Großraumbüro

Die ersten Kapitel der Coworking-Geschichte wurden vor allem durch unabhängige Betreiber geprägt. In diesen Coworking Spaces wurde nach innovativen Wegen gesucht, den Nutzern über ein gemeinschaftliches Arbeitsumfeld spürbaren Mehrwert zu verschaffen. Über die Jahre ist diese Art des gemeinschaftlichen Arbeitens so populär geworden, dass (mal mehr, mal weniger) schnell auch etablierte Unternehmen begonnen haben, das Konzept Coworking für sich zu erschließen.

Manche Unternehmen zeigen sich offen und geben ihren Angestellten größere Freiheiten, sich den individuell passenden Arbeitsplatz selbst zu wählen – ob das nun im Firmenbüro ist oder eben in einem Coworking Space. Andere Unternehmen gehen gewissermaßen den entgegengesetzten Weg. Hier wird versucht, durch eine entsprechende Raumgestaltungen oder Annehmlichkeiten, den Geist des Coworkings in den eigenen Räumlichkeiten zu reproduzieren.

Ansätze wie die beiden genannten werden oft unter dem Begriff „Corporate Coworking“ gebündelt. In diesem Beitrag wollen wir skizzieren, inwiefern man bestimmte Formen des Corporate Coworking unterscheiden kann.

Das Open House

Einige Unternehmen haben vergleichsweise früh begonnen, allgemein zugängliche Coworking Spaces zu betreiben, die man entsprechend als öffentliche Einrichtung beschreiben kann. So betreibt zum Beispiel der Autohersteller MINI in Brooklyn einen Corporate Coworking Space, mit dem die Marke versucht, andere Designer anzuziehen und von diesen zu lernen. Diese Art von Space wird in einem sehr lesenswerten Artikel zum Thema Corporate Coworking von den Autoren als „Open House“ charakterisiert.

Coachings und freie Projekte

Auch der amerikanische Versicherungskonzern State Farm unterhält in Chicago so ein Open House, das er Next Door genannt hat. Hier können Interessierte an Coachings teilnehmen oder sie bekommen Unterstützung darin, ihren Business Plan zu schreiben. Darüberhinaus darf hier aber auch an den eigenen Projekten gearbeitet werden. Als Motiv für Unternehmen, Open Houses zu betreiben, kann in erster Linie die Entwicklung der eigenen Marke genannt werden – egal, ob man sich, wie im Beispiel MINI an eine recht spitze oder aber eine breitere Zielgruppe wendet.

Die Campsites

Ein anderes Konzept ist das der „Campsites“. Diese Corporate Coworking Spaces sind nicht öffentlich zugänglich, sondern nur für jene, die explizit eingeladen werden. Auch sind sie nur für einen bestimmten Zeitraum angesetzt. Der Zweck der Campsites liegt für Unternehmen darin, Projekte durch Kollaborationen mit ausgewählten Externen anzustoßen und ihre Umsetzung zu beschleunigen.

Drei Motive des Corporate Coworking

Unabhängig davon, welche Art des Corporate Coworkings implementiert wird, lassen sich – erneut gestützt auf den oben verlinkten Artikel – aus Unternehmenssicht drei verschiedene Motive unterscheiden:

  1. Transformation: In diesem Fall ist der Coworking Space als eine Art trojanisches Pferd gestaltet, mit dem Ziel, starre Strukturen im Inneren der Organisation aufzubrechen. Das Unternehmen soll auf diese Weise umgestaltet werden und neue Arbeitsstrukturen übernehmen, die einem schlanken Start-Up ähneln.
     
  2. Innovation: Hier geht es darum, über Campsites bestimmte Innovatoren von außen anzuziehen. Sie sollen behilflich sein, das Unternehmen zu verbessern, Innovationen zu kreieren und diese zu implementieren.
     
  3. Zukunftssicherheit: Dieser Ansatz ist offener und hat das Ziel, bestimmte Entwicklungen zu antizipieren, sowie neue Ideen und Denkansätze zu fördern, die später einmal nützlich für das Unternehmen sein können.


Zielsetzung vorab klären

Unternehmen, die einen Coworking Space betreiben wollen, sollten sich vorab darüber im Klaren zu sein, was sie damit erreichen wollen und welchen der genannten Ansätze sie verfolgen wollen.

Mit Community Managern arbeiten

Ebenso unerlässlich scheint zu sein, Community Manager als Betreuer und direkte Ansprechpartner im Coworking Space zu installieren. Community Manager können die Funktion eines Moderators übernehmen. Sie stellen ein Bindeglied zwischen Teams und Individuen dar, das einen entscheidenden Faktor, nämlich den Mehrwert durch Kooperation und Inspiration, vor Ort überhaupt erst ermöglicht.

Offenheit zulassen

Und schließlich dürfte es ratsam sein, das Projekt vom Start weg nicht zu sehr einzuengen, sondern eine gewisse Offenheit zuzulassen. Nicht nur, weil eine zu strikte Herangehensweise den besonderen Aspekt des „anderen“ Büros schnell untergraben könnte. Egal, ob offenes oder innerhalb des Unternehmens geschlossenes Konzept: Nur durch Offenheit können Innovationen und neue Denkansätze verfolgt werden. Und gerade die Vielfalt von Individuen und Arbeitskulturen machen den Reiz und Mehrwert des Coworkings aus. Ob diese Vielfalt, gerade im Rahmen eines Campsite-Konzepts unterm Strich wirklich abbildbar ist und so die Zielsetzungen der Unternehmen erfüllen, wird sich zeigen müssen.

 



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