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Coworking und der Einfluss auf die Unternehmenskultur

Wenn man heute über den Alltag von Start-ups und anderen Unternehmensformen spricht, ist es kaum noch möglich, dabei nicht auch über die Prinzipien…
von Nina Waldauer |

Coworking und der Einfluss auf die Unternehmenskultur

Wenn man heute über den Alltag von Start-ups und anderen Unternehmensformen spricht, ist es kaum noch möglich, dabei nicht auch über die Prinzipien und Wirkungen des Coworking zu sprechen. Daran lässt sich erkennen, wie bedeutend der Einfluss dieser Arbeitsweise auf die Arbeitswelt in den letzten Jahren war. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass sich auch viele Wissenschaftler mit dem Coworking und seine konkrete Wirkung auf die Unternehmenskultur beschäftigen.

Coworking in Oslo als pars pro toto

Auf der Plattform Medium hat die Wissenschaftlerin Kjersti Sjaatil, in der sie ergründet, inwiefern Coworking Spaces die Unternehmenskultur einer ganzen Stadt und auch die lokale Politik positiv beeinflussen können. Sie hat sich dabei vor allem auf das Toyen Startup Village, ein Coworking Space in Oslo, konzentriert. Ihre Erkenntnisse legen jedoch nahe, dass sie sich auch auf eine globalere Betrachtung von Coworking Spaces und dem Einfluss auf die örtliche Unternehmenskultur übertragen lässt.

Der positive Einfluss der Coworking-Ethik

In ihrer Arbeit hat Sjaatil die für sie zentralen Prinzipien des Coworking wie Gemeinschaft, Offenheit, Kollaboration und Vielfalt in den Blick genommen und untersucht, wie diese Prinzipien die Unternehmen und Behörden um das Coworking Space herum positiv beeinflussen.

Coworking Spaces als Impulsgeber

Die Autorin schließt, dass Coworking Spaces sich zu Orten entwickelt haben, an denen Unternehmer und Start-ups zusammenkommen, um voneinander zu lernen und Stärken zu bündeln. Dieser Umstand wird sei umso prägnanter, da davon ausgegangen wird, dass in Zukunft unternehmerischer Erfolg vor allem mit dem richtigen Netzwerk und der Fähigkeit erreicht wird, zu reflektieren und die richtigen Fragen zu Stellen.

Konkret auf Norwegen bezogen, sei die Verbreitung der Coworking-Idee und ihrer Werte ein Hauptfaktor für die Entwicklung und Akzeptanz einer neuen Unternehmerkultur gewesen. Besonders die vorher recht fragmentierte, komplexe Start-up-Landschaft Oslos sei zusammengerückt. Coworking Spaces wird hier, bezogen auf die wirtschaftliche, administrative und städtische Entwicklung, die Rolle von wichtigen Impulsgebern zugestanden.

Der Einfluss des Coworking auf die Unternehmskultur werde nicht zuletzt durch innovative Technologien und Geschäftsmodelle, die Sharing Economy und Initiativen zugunsten der Nachhaltigkeit und der Wiederbelebung von eher vernachlässigten städtischen Milieus verstärkt.

Wie am besten profitieren von Coworking?

Zudem stellt Sjaatil aber auch fest, dass es ungenutzte Potenziale im Unternehmensbereich gibt, und dass die lokale Wirtschaft und Politik noch stärker von den Werten des Coworking profitieren könnte, wenn sie sich stärker auf diese einlassen würden.

Die Autorin schließt ihre Untersuchung mit ganz konkreten Empfehlungen an verschiedene Interessenvertreter, damit diese bestmöglich von Coworking Spaces und ihrem Einfluss profitieren können:

Empfehlungen für Start-ups und Gründer:

 

  • - Die Gemeinschaft, die Vielfalt und die Leidenschaft nutzen, die viele Coworking Spaces umgeben. Auch Coworking Spaces in eher marginalisierten Gegenden hinzuziehen, um aus der eigenen Komfortzone herauszukommen.
  • - Coworking Spaces bieten eine erstaunliche Vielfalt von Menschen mit einer großen Vielfalt an Begabungen. Aus diesen vielfältigen Begabungen lassen sich neue Geschäftspotenziale entwickeln.

 

Empfehlungen für etablierte Unternehmen:
 

  • - Eine Teilnahme an Coworking-Events ist eine Möglichkeit, das eigene Netzwerk zu erweitern und neue Kollaborationen zu entwickeln. Hieraus können sich Chancen für neue Innovationen ergeben.
  • - Bestimmte Abteilungen oder Projekte in Coworking Spaces auslagern. So können interdisziplinäre Ansätze besser gefördert werden, die Input für Innovationen liefern und das Ideenspektrum erweitern.

 

Empfehlungen für nationale und internationale Behörden:
 

  • - Kollaborationen mit Start-ups in Coworking Spaces pflegen, um von deren Ideen und Innovationen einen Nutzen für die Bürger zu erzielen.
  • - Coworking Spaces strategisch nutzen und fördern, um Arbeitslose, aber auch Einwanderer und geflüchtete Menschen leichter zu integrieren und um sie zu motivieren, selbst unternehmerisch tätig zu werden, anstatt auf Sozialleistungen zu setzen.
  • - Coworking Spaces besser an nationalen und internationalen Gremien beteiligen, in denen es um die Zukunft der Wirtschaft und der Arbeit geht, da Coworking Spaces oft wie Zukunftslabore für diese Themenbereiche wirken und die Politik hiervon profitieren kann.
  • - Regionale Coworking Spaces fördern, die auf eine Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Start-ups abzielen. Dabei sind auch Spaces vorstellbar, die von den Universitäten betrieben werden. So kann interdisziplinäres Arbeiten und Lernen gezielt gefördert werden. Zudem können die Coworking-Werte wie Gemeinschaft, Vielfalt, Offenheit und Kollaboration an die Studierenden weitergeben werden.

 



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